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Patenkatze Kayleigh

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Kayleigh kam aus einem Privathaushalt zu uns, weil die Besitzer mit der chronischen Ohrenentzündung nicht (mehr) zurecht kamen. Im Jahr 2007 meinte der behandelnde Tierarzt, dass die Trommelfelle geplatzt wären, eine Ursache dafür nannte er aber nicht. In den folgenden Jahren muss Kayleigh viele Ohrenentzündungen gehabt haben, die zwar anfangs behandelt wurden (Tropfen, Reinigung), an die man sich aber im Lauf der Jahre gewöhnte und weil die tierärztlichen Behandlungen keinen langfristigen Erfolg brachten, liess man es halt einfach so wie es ist und brachte die Katze gar nicht mehr zum Tierarzt.

Kayleigh (damals hiess sie noch "Ugly" [engl. für hässlich], was an sich ja schon eine Frechheit ist) litt also still vor sich hin, kämpfte mit Entzündungen und Schmerzen, die Ohren verkrüppelten durch das ständige Kopfschütteln (Othämatom-Blutohr), bis die Besitzer es Leid waren, dass sie den eitrigen Schmodder beim Schütteln ständig an den Wänden verteilte.

Die Untersuchung bei unserem Tierarzt, dem Spezialisten für knifflige Sachen, ergab wie erwartet den Verdacht auf Polypen, wahrscheinlich ausgehend von den Paukenhöhlen. Der rechte Gehörgang ist so verwachsen, verknorpelt und eng, dass es unmöglich war, mit dem Endoskop ins Ohr zu schauen.

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Für den 06.05.2014 ist eine große Ohren-OP anberaumt, dann wird Kayleigh in Narkose geröntgt und man wird sehen, ob man die Paukenhöhlen eröffnen und/oder die Gehörgänge entfernen muss.

Bis zur OP steht die Maus nun unter Schmerzmitteln und ist wohl seit langer, langer Zeit erstmals wieder schmerzfrei. Es ist unglaublich wie freundlich und geduldig Kayleigh trotz der langen Leidensdauer ist. Sie begegnet dem Menschen zwar etwas zurückhaltend und versucht, Berührungen am Kopf zu vermeiden, aber sie wird jeden Tag "lebendiger" und erkundet schon langsam ihr neues Zuhause auf Zeit. Unseren Katzen begegnet sie ebenso freundlich und offen, die Hunde sind ihr allerdings noch etwas suspekt :-).
Sie frisst mit gutem Appetit und wir konnten inzwischen auch schon einige Knoten aus dem Fell scheren. Da Kayleigh die meisten Zähne fehlen, ist die Fellpflege halt nicht mehr so einfach, da braucht sie auf jeden Fall Unterstützung.

Update 07.05.2014:

Kayleigh hat ihre schwere OP gut überstanden und ist seit gestern Abend wieder zu Hause. Wie erwartet war an den verknorpelten/verwachsenen/verkrüppelten Ohren nicht viel zu retten und
es wurden nach nochmaliger Absprache (Doc: "Hört sie noch was oder ist sie eh schon taub?") beide Gehörgänge entfernt. Hätte man sie belassen, hätte man die Dauerentzündung nie in den Griff bekommen, da beide Gehörgänge sehr eng und stark verknorpelt waren, wodurch eine ausreichende Belüftung nicht mehr möglich ist.

In der rechten Paukenhöhle fand sich ein Erguss und diese wurde eröffnet und gereinigt (Bulla-Osteotomie), allerdings nicht von unten, sondern direkt durchs Ohr, weil ja kein störender Gehörgang mehr im Weg war. Der Doc fand auch einen ca. 4 cm langen, dünnen Polyp, der bis in die Überreste der Ohrmuschel reichte.

Kayleigh geht es den Umständen entsprechend gut, sie hat Hunger und frisst gut, ist allerdings etwas angesäuert, weil sie noch ein paar Tage im Pflegezimmer bleiben muss. Den Plastikschirm haben wir inzwischen gegen einen aufblasbaren Ring ausgetauscht, damit sie etwas mehr Bewegungsfreiheit hat.

Wie vorauszusehen war, leidet sie (hoffentlich vorübergehend) an dem Horner-Syndrom, weil man einen Gesichtsnerv "beiseite legen" muss, um richtig an den Gehörgang zu kommen, deswegen der Nickhaut-Vorfall.

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Update 02.08.2014:

Die schwere OP an den Ohren ist schon lange vergessen, zumindest von Kayleighs Seite aus, und so kam sie am 28.07.2014 nochmals in Narkose und bekam die dringend notwendige Zahnsanierung (dafür reichte in der ersten OP die Zeit nicht mehr) und es wurden die letzten maroden Stumpen entfernt - 3 Reißzähne sind noch da. Gleichzeitig wurden die verwachsenen Ohrmuscheln noch einmal gründlich gereinigt.

Kayleigh kann also auf ihren Altersruhesitz umziehen. Dort können gerne Hunde leben und 1 oder 2 nette Katzenkumpels, die sich nicht an ihrem "komischen" Aussehen stören. Eine gewisse Souveränität sollten die Katzen aber besitzen, denn obwohl sie eigentlich keine dominante Katze ist, beherrscht sie den etwas provokanten Glotzblick recht gut.

Im neuen Zuhause sollte sie zumindest einen gesicherten Balkon haben, noch besser einen gesicherten Garten. Sie ist unheimlich gerne (Tag und Nacht) draußen, schläft auf dem Balkon in der Sonne oder im Schatten unterm Baum und an manchen Tagen kommt sie nur zum fressen rein.

Im Großen und Ganzen ist Kayleigh eine ruhige, sanfte, unaufdringliche und recht anspruchslose Katze, die die Fürsorge und Liebe des Menschen durchaus zu schätzen weiß und die, wenn sie von selber kommt, zum absoluten Kampfschmuser mutiert. Nach wie vor verweigert sie jegliches Trockenfutter und frißt nur Nassfutter, da aber sämtliche Sorten und in möglichst großen Portionen.

Mit unseren Hunden hat Kayleigh sich inzwischen arrangiert, bzw. werden diese von ihr einfach ignoriert (was ich nicht sehe, ist nicht existent). Zu unseren Katzen sucht sie nicht unbedingt die Nähe, liegt aber schon mal zusammen mit ihnen auf Bett oder Sofa oder man schaut in trauter Zweisamkeit Seite an Seite vom Balkon in den Garten. Für eine andere Katze wird sie wahrscheinlich nie Spielfreund oder Kuschelkumpel sein, trotzdem sollte sie im neuen Zuhause nicht Einzelkatze sein.

Einen sehr ähnlichen Fall hatten wir letztes Jahr mit Mauritio, unserem Löwi. Dessen Behandlung (rund 1.100 Euro) hat damals ein großes Loch in unseren schmalen Geldbeutel gerissen und so sind wir mal wieder auf Ihre Hilfe in Form von Spenden angewiesen.

Herzlichen Dank an die Paten: Christel Fähnle, Steffen Münch, Daniela Hartmann und Sabine Bitzer!

Kayleigh wohnt nun bei Daniela in Nürnberg und geniesst vom Balkon im 5. Stock den Blick in die Altstadt.

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