Katze Daisy
Daisy (geb. 2009, weiß/odd-eyed) fiel uns in den Online-Kleinanzeigen auf, weil sie für 100 Euro verkauft werden sollte, obwohl auf Fotos zu sehen war, dass sie unter starkem Katzenschnupfen litt. Von diesem Preis ging die Vorbesitzerin auch nicht runter. Es stellte sich heraus, dass sie Daisy vor 3 Jahren übernommen hatte, jedoch wegen finanzieller Aspekte nie mit ihr beim Tierarzt war. Damit die Augen überhaupt noch aufgingen, wurden die Verklebungen mit Tränensteinentferner behandelt. Und nachdem Daisy zwar Nassfutter liebte, es aber zum Teil durch die Nase wieder rausnieste, bekam sie auch nur noch das billigste Trockenfutter zu fressen. Man wollte nicht dauern hinter ihr herwischen.
Als Daisy nach 3 Stunden Fahrt bei uns aus der Transportbox stieg, verschlang sie als erstes fast 200 Gramm Nassfutter auf einmal. Sie war abgemagert, hatte starke Verkrustungen an Augen und Nase, röchelte beim Atmen, wies dünnes, struppiges Fell auf und zudem Flöhe.
Eine Vorstellung beim Tierarzt ergab, dass der Katzenschnupfen auf eine kleine Gaumenspalte im weichen Gaumen zurückzuführen war. Beim Fressen wurde immer wieder Nahrung hochgewürgt und durch die Nase rausgeschleudert, was zu ständigen Entzündungen führte. Die behandelnde Tierklinik stand jedoch einer Operation der Gaumenspalte zunächst ablehnend gegenüber, weshalb wir uns dafür entschieden haben, Daisy in der Stamm-Tierarztpraxis der MCH in Erlangen operieren zu lassen, da hier bereits erfolgreich solch eine Operation durchgeführt worden war. Und sie verlief auch bei Daisy erfolgreich. Schon am zweiten Tag nach der OP fing sie wieder an, große Portionen Nassfutter zu verspeisen, die endlich auch nur noch dort landeten, wo sie hinsollten, nämlich in ihrem Magen.
Menschen gegenüber ist Daisy sofort offen und vertrauensvoll, köpfelt und schmust mit jedem Fremden. Sie kommt gerne auf den Schoß und ins Bett, putzt einem die Haare, und mit ihrer niedlichen Winzigkeit entlockt sie allen ein „Ach, ist die süß!". Sie hat vor nichts Angst, tritt sehr selbstbewusst auf, auch gegenüber unseren 5 Coonie-Katern, die doppelt so groß sind wie sie. Zunächst hat sie sich die Jungs mit ständigem Gebrumm vom Hals gehalten, doch dann fiel ihr auf, dass die eigentlich ganz nett sind. Seit diesem Moment bewegt sie sich in der Gruppe, als würde sie schon lange dazugehören.
Mit dem Rückgang des Katzenschnupfens blühte Daisy auch immer mehr auf. Endlich bekam sie beim Atmen wieder genug Luft, um auch der Angel nachzujagen und Kratzbäume hochzuklettern. Das Fell wuchs, und das Bäuchlein rundete sich.
Und weil Daisy nicht nur unser Herz, sondern auch das unserer vorhandenen Katzen im Sturm eroberte, kam sie gar nicht erst in die Vermittlung, sondern darf für immer bei uns bleiben.