Kater Freddy - vermittelt
Notfellchen aus der Zuchtauflösung vom Juni 2014
Geburtsdatum: |
ca. 2013 |
Geschlecht: |
kastrierter Kater |
Farbe: |
red |
Kennzeichnung: |
Chip |
Wesen: |
anfangs recht scheu, dann aber sehr neugierig und verspielt |
Gesundheit: |
geimpft |
Haltung: |
reine Wohnungshaltung, gerne mit gesichertem Balkon, kleine Katzengruppe, keine kleinen Kinder |
eingestellt am: |
27.08.2014 |
Freddy, der neugierige Angsthase
Freddy kam im Rahmen der Zuchtauflösung im Juni 2014 zu uns. Kaum die Transportbox geöffnet, kam ein häufchen Panik rausgeschossen. Ja, Freddy hat es uns nicht leicht gemacht.
Oft stand ich am Rand der Verzweiflung und Ratlosigkeit, denn kaum kam der kleine Knirps an, hieß es Tabletten geben wegen der Giardien.
Da stellt man sich dann die Frage: wie macht man das bei einer Katze die einen so gar nicht an einen ran lässt, faucht, kratzt, beißt und ständig panisch durchs Zimmer schießt. Naja, mit viel Zeit und Einfühlungsvermögen, mit Tricks, Überlistungen und Bestechungen hat es dann nach laaaaangem hin und her doch irgendwie funktioniert. Was war ich froh als das Testergebnis negativ war...
Irgendwann war dann der Tag gekommen, dass wir zum Tierarzt mussten, um abzuchecken was dem kleinen Mann so fehlt.
Bekanntlich weiß man ja, das Tiere beimTA oft soviel Schiss haben, dass sie sich gut händeln lassen. Aber Freddy fand das ganze totaaal doof und hatte nichts besseres im Sinn, als einmal direkt aus der Box zu flüchten. Danach versuchten wir ihn zu dritt wieder einzufangen, aber Freddy räumte erstmal die ganze Praxis auf, über die Tische, Unterlagen runtergeschmissen, rauf aufs Regal, vieles runtergeworfen, es war ein einzigstes Chaos und zu guter Letzt hat er mich dann auch noch gebissen. Aber kann man dem kleinen Kerl halt nicht verübeln, er hatte einfach nur Panik, denn er wusste nicht wie ihm geschieht.
Also gingen wir wieder unverrichteter Dinge nach Hause. Eine Woche später wurde er schlafen gelegt, untersucht und kastriert... alles war bei ihm in Ordnung. Aber nach der ganzen Sache war das Vertrauen natürlich wieder ganz verbaut... Also fingen wir in kleinen Schritten wieder von vorne an...
Freddy saß bevorzugt hinterm Sideboard. Ich nannte ihn dann immer schon liebevoll Schrankteufel. Da kam er auch eigentlich nur raus, wenn keiner im Zimmer war. Ansonsten sah man meist nur seinen Kopf, weil neugierig um die Ecke schauen musste man ja schon um zu sehen was da vor sich geht...
So ging das über ne längere Zeit, aber irgendwann, kamen seine zwei Mitbewohner immer häufiger zu mir aufn Boden. Da siegte seine Neugierde dann doch irgendwann und der Schrankteufel kam aus seinem Versteck. Das passierte dann immer häufiger, aber dann durfte man sich bloß nicht viel bewegen, weil er sonst direkt wieder weg war.
Dann kam der Zeitpunkt der Vergesellschaftung mit den anderen Katzen und was ich da sah, machte mich absolut sprachlos... Er stiefelte als Erster!!! sofort los. Begegnete den anderen Katzen, guckte, schnüffelte ging weiter. Als er angefaucht wurde, interessierte ihn das gar nicht, er blieb stehen, mit dem Blick: "Ey, was willst´n du von mir?" und ging weiter.
Zur gleichen Zeit hatte ich auch die Türe auf zum Erdgeschoss und was macht der Kurze, stolziert wie selbstverständlich die Treppe runter... meine bisherigen Pflegies haben für diesen Schritt oft Wochen gebraucht, Freddy brauchte dafür 10 Minuten :-). Seit dem Tag taut er immer mehr auf.
Er kommt zum fressen direkt angelaufen, frisst Leckerlis auch schon aus der Hand und lässt sich auch schon hin und wieder streicheln. Er rennt zwar immer noch panisch weg, wenn was ungewohnt ist oder etwas lauter. Er flüchtet auch meist noch, wenn man durch die Gegend läuft, kommt dann aber sofort ganz neugierig hinterher getippelt und bleibt dann in der Nähe sitzen, legt den Kopf zur Seite und würde dann am liebsten sagen "siehste, ich trau mich doch".
Er ist ein kleiner Schelm und sehr verspielt. Er trägt manchmal sogar die Spielangel durch die Gegend. Aber vorallem ist Freddy super neugierig, es muss immer alles inspiziert und beschnüffelt werden. Mir fällt immer mehr auf, das er die Nähe sucht, indem er einem mit Sicherheitsabstand hinterherläuft oder sich in die Nähe legt und dann sogar schläft.
Er ist nen richtig süßer Fratz.
Kleine Kinder sind bei Freddy allerdings ein absolutes No-go, da er auf vieles doch noch sehr panisch reagiert.
Ich wünsche mir für den kleinen Mann, eine kleine Katzengruppe in einem ruhigen Zuhause, in dem er auch in etwa gleichaltrige Spielgefährten hat. Die Dosis sollten katzenerfahren sein, da er viel Geduld und Zeit braucht, um sich an den Menschen zu gewöhnen.
Abgabe nach Vorkontrolle mit Schutzvertrag und Schutzgebühr (250 Euro) in reine Wohnungshaltung, kein ungesicherter Freigang, gerne aber ein gesicherter Balkon.
Freddy ist nach Mönchengladbach umgezogen.