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Missy

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2010 - 21.03.2018

Die achtjährige Missy wurde am Montag an eine Tierarztpraxis überschrieben, nachdem ihr Besitzer erfahren hatte, wie kostenaufwändig die erforderlichen Behandlungen werden können. 
Nach einigen Um- und Irrwegen - und Absagen einiger anderer Tierschutzvereine -  nahm die Praxis Kontakt zur Maine Coon Hilfe auf, sodass am 15.3.2018 die Übernahme und die Unterbringung  auf einer nahe gelegenen Pflegestelle möglich war. 

Bei der Übernahme wurden wir darüber informiert, dass sie vermutlich nicht kastriert ist und der Besitzer weder einen Stammbaum noch einen Impfausweis vorlegen konnte. Der Chip ist nicht registriert. Das Blutbild sah soweit okay aus (bis auf erhöhte Leukozyten), aber das ist bei dem Zahnstatus nicht anders zu erwarten gewesen. Wir wurden auch über Gleichgewichtsprobleme informiert.

  

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Eigentlich wollten wir Missy erst in Ruhe ankommen lassen und in der kommenden Woche tierärztlich vorstellen. Aber die zauberhafte Zuckerschnute hatte trotz Metacam so stark gespeichelt und mit den Zähnen geknirscht, dass wir sie bereits am nächsten Tag bei einem Fachtierarzt für Zahnheilkunde vorgestellt haben. Wie befürchtet ist der Zahnstatus katastrophal, sodass am 26.3. Dentalröntgen und eine aufwändige Zahnsanierung anstehen. 

Bei der Gelegenheit wird der Schädel geröntgt, um möglicherweise eine Idee zu bekommen, wo die deutlichen neurologischen Ausfälle (Gleichgewichtsprobleme, kaum vorhandene Stellreflexe) her kommen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Beeinträchtigungen in Zusammenhang mit der massiven Ohrentzündung steht, sodass ggf. weitere Untersuchungen (CT/MRT), vielleicht auch eine weitere Operation notwendig werden.

Bei der Zahnsanierung wird auch per Ultraschall geschaut, ob Missy tatsächlich umkastriert ist, und es wird Blut für eine Testung auf FIV und FelV abgenommen.  
Am Montag (19.3.) müssten die Befunde Haut-Geschabsels von den kahlen Stellen oberhalb der Augen ankommen (Verdacht auf Pilz oder Demodex-Milben). 

 

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Momentan arbeitet sich das Pflegefrauchen noch durch die Filzplatten und Knoten in Missys Fell. Glücklicherweise toleriert sie das ganz gut und motzt nur, wenn es zu doll ziept. Meistens liegt sie aber schnurrend auf der Seite und lässt sich hübsch machen. 
Die flüssigen Medikamente nimmt sie problemlos, die Tabletteneingabe bedarf einiger Tricks. 
Ansonsten frisst sie uns die Haare vom Kopf (gestern 800g MjamMjam plus Leckerlies), ist sehr gesprächig und hat mich bereits voll um ihre Plüschpfoten gewickelt. 

20.03.2018

Leider hat sich Missy´s Zustand plötzlich dramatisch verschlechtert und die Pflegestelle musste sie in die Tierklinik bringen.

Die ersten Untersuchungen zeigten, dass der Urin viele Sedimente (Trübstoffe) hat, sodass Blasenkristalle/-steine und/oder eine fette Blasenentzündung zu vermuten sind. Die  Bauchspeicheldrüse hat eine wolkige Struktur, im Bereich der Leber ist freie Flüssigkeit, Leber und ein Bereich des Darms weisen „verdächtige Strukturen“ auf (Tumor? Lymphom?). Missy hat eine deutliche Anämie. Es wurde Blut abgenommen, um auf FIV und FeLV zu testen, den T4 Wert (Schilddrüse) zu ermitteln und die feline Pankreaslipase zu checken. Der über Punktat gewonnene Urin wird untersucht, und es wird ein Antibiogramm gemacht.

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21.03.2018

Missy hatte in der Nacht mehrere epileptische Anfälle. Sofern Missy narkosetauglich sein sollte, muss ein MRT gemacht werden.

Am Abend erreicht uns die traurige Nachricht: Missy hat es nicht geschafft. Das Pflegfrauchen schreibt:

R.I.P. Missy
 
Eben hat mich die Tierklinik angerufen und das MRT-Ergebnis mitgeteilt. 
 
Missy hatte einen großen Hirntumor, der bereits in den Gehörgang durchgebrochen war. Ich habe der Klinik mitgeteilt, dass sie Missy nicht mehr aus der Narkose aufwachen lassen sollen.
 
Missy, du hast unser Herz im Sturm erobert. Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass wir noch ganz viel Zeit miteinander verbringen können. Du hättest bestimmt gut zu unserer Katzengruppe gepasst, du plüschige Powernudel. 
Aber das Schicksal hat mal wieder gnadenlos und in aller Härte zugeschlagen. 
Obwohl...
Wärest du nicht in die Obhut der Maine Coon Hilfe gekommen, hättest du noch länger leiden müssen. 
 
Du zauberhafter Schatz, jetzt hast du keine Schmerzen mehr. Jetzt musst du nie mehr hungern. Grüß alle unsere Sternen-Fellchen.
Flieg, kleine Seele.
 
Dein fassungsloses Pflegefrauchen.

Vielen Dank an all die lieben Menschen, die bereits gespendet haben.

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