Katze Puschel - PLZ 46519 - vermittelt
Geb.-Datum: | September 2019 |
Geschlecht: | weiblich kastriert |
Farbe: | schwarz-weiß |
Kennzeichnung: | Chip |
Wesen: | Aufmerksam, mit Menschen unerfahren, aber lernfähig. Kleine, charakterstarke Katze, Keine Schmusekatze (jedenfalls noch nicht) |
Gesundheit: | Abszess an der Milchleiste bei Kastra entfernt. Geimpft, entwurmt, entfloht |
Haltung: | Wohnungshaltung, mit gesichertem Freigang oder Freigang ohne Gefahrenquellen nach längerer Zeit der Eingewöhnung (mindestens ½ Jahr) |
eingestellt am: | 14.06.202 |
Puschel bekam ihren Namen von Tierschützern, die das kleine Wesen zusammen mit ihrer Mama und weiteren Geschwistern (sonst allesamt kurzhaarig) im Rahmen einer Kastrationsaktion auf einem Campingplatz einsammelten. Dort wurden sie bereits über mehrere Wochen gefüttert. Dabei fiel Puschel nicht nur durch das längere Fell, sondern auch durch die von ihr akzeptierte stärkere Nähe zum Menschen auf. Anfassen ließ sie sich jedoch nie.
Wir nahmen Puschel am 23.05. zu uns in Pflege. Auffällig war von das von vornherein bestehende Interesse an allem, was Mensch so in ihrem Zimmer macht. Im Gegensatz zu wirklich scheuen oder gar wilden Katzen blieb Puschel stets auf ihrem „Stammplatz“ auf einem Kletterregal oder sie lag am offenen, aber gesicherten Fenster. Kommunikation quittierte sie mit auffällig intensiven Zwinkern, ihre Ohren zeigten ein Wechselspiel der Gefühle. Überhaupt fiel ihre sehr ausdrucksstarke Mimik auf.
Menschliche Nähe / Haut akzeptierte sie, solange sich diese auf eine Distanz von 20-30 cm beschränkte. Danach gab es unweigerlich eine Abwehrreaktion – nie besonders heftig, aber deutlich. Was sie jedoch sehr schnell faszinierend fand und genoss, waren Massagen mit einer Rückenbürste. Nach kurzer Zeit konnte sie entspannen, die Augen schließen und genießen. Dabei vollführt sie auch schon mal den Milchtritt und schnurrt leise und ausdauernd vor sich hin.
Wir haben dann über den Umweg eines um die Hand geschwungenen Handtuchs den nächsten Schritt gewagt. Auch das fand sie schnell toll – bis sie die Hand hinter dem Tuch und damit den „Schwindel“ bemerkte. Danach wurde sie skeptisch und betrachtete Handtücher mit größerer Vorsicht.
Zwischendurch haben wir sie mittels einer Angel zum Spielen animiert. Anfänglich fand sie das Teil und die Bewegungen völlig hirnverbrannt und konnte gar nichts damit anfangen. Mittels einiger Tricks fand sie dann jedoch heraus, dass das Angeln danach schon Spaß macht. Die Intensität des Spiels ist gewiss steigerungsfähig, aber der Anfang ist gemacht.
Um ihre Skepsis gegenüber der menschlichen Hand zu mindern, haben wir uns eine künstliche, aber sehr lebensnahe Hand aus Silikon (aus dem Tattoo-Bedarf) organisiert. Mit dessen Hilfe haben wir nun deutliche Fortschritte gemacht. Puschel versteht gerade, dass das Kraulen mit der Hand noch attraktiver sein kann als das bisher Erlebte. Die Skepsis kommt jedoch mitunter plötzlich hervor und dann muss man aufpassen.
Kurzum: Für Puschel braucht es erfahrene Katzenhalter, die sie so sehen wie wir: Ein bildschönes, irgendwie lustiges Tier, welches das ganze Leben noch vor sich hat, bereit und willig ist zu lernen und jemanden braucht, der ihr die Lektionen geduldig, aber konsequent beibringt, bevor sich ihre Verhaltensweisen mit zunehmenden Alter manifestieren.
Puschel ist übrigens ein Leichtgewicht mit aktuell nur 1,7 kg. Ausgewachsen dürfte sie nicht mehr als 3 kg erreichen. Rassetechnisch ist sie schwer einzuordnen. Die Mama ist wie beschrieben eine Hauskatze, genetisch könnte bei ihr mal ein Perser mitgemischt haben.
Bei der Kastration wurde eine Zyste an der Milchleiste entfernt. Ansonsten war sie bei der Untersuchung unauffällig, die Zähnchen sind altersentsprechend sehr gut, sie hatte kaum Filz und keine Flöhe. Dafür brachte sie diverse Würmer mit zu uns, die wir aber schnell der Katze verweisen konnten. Ende Juni wird sie die 2. Impfung erhalten und ist Anfang Juli auszugsbereit.
Da Puschel in der Gruppe mit anderen Katzen zusammengelebt hat und noch jung ist, sollte sie auch künftig kätzische Gesellschaft haben. Wir wünschen uns für Puschel ein Zuhause bei Menschen, die mit ihrem starken, liebenswürdigen, aber noch zu formenden Charaktereigenschaften umgehen können und ihr Zeit widmen, damit sie zutraulicher wird. Wir sind sicher, dass die Erfolge nicht ausbleiben werden.
Puschel kennt hier nur Wohnungshaltung und akzeptiert diese, da ihr nichts Anderes übrigbleibt. Selbstredend ist Puschel noch lange nicht so weit, dass sie vertrauensvoll in die Wohnung kommt, wenn es gewünscht wird. Daher wird sie noch einige Monate im Hause bleiben müssen. Wenn sie danach die Möglichkeit des ungefährlichen Freigangs hat, wäre das toll. Das vermeidet zusätzlichen Stress.
Abgabe erfolgt wie immer nach positiver Vorkontrolle mit Schutzvertrag und gegen die übliche Schutzgebühr!