info@maine-coon-hilfe.de    |    groups.io    |    Facebook

Pflegekater Jack - jetzt ein Engel

jackmini

 Geb.-Datum: 07.10.2013 - 19.05.2023
 Geschlecht: unkastrierter Kater
 Farbe: schwarz-weiß
 Kennzeichnung: Chip
 Wesen: nett, lieb, verschmust, entspannt
 Gesundheit: Restriktive Cardiomyopathie im Endstadium, grottenschlechte Zähne, Rolllider

 

Manche Katzen haben mehrfach Pech :-(

Als "Hit The Road Jack" (geb. 07.10.2013) mit seinen Geschwistern noch im Bauch seiner Mama war, verlor er durch den Suizid seiner Züchterin das erste mal sein Zuhause. Er erblickte dann bei einer anderen Züchterin auf Mallorca das Licht der Welt, bei der seine Mama als Pflegekatze aufgenommen wurde. Jack und seine Mama blieben dann als Zuchtkatze und Deckkater dort. Seine Geschwister wurden verkauft.

Knapp neun Jahre später:
Im April 2022 verstarb auch diese Züchterin unerwartet und Jack wurde wieder verkauft. Diesmal an eine Liebhaberin, die ihm gerne noch ein paar Jahre ein schönes Leben bieten wollte. So flog Jack von Mallorca nach Deutschland und wurde liebevoll in Empfang genommen. Der Liebhaberin wurde im Vorfeld gesagt, dass Jacks Augen ein bisschen entzündet sind. Aber das lässt sich ja gut behandeln. Und kastriert müsse er noch werden.

Als er im neuen Zuhause aus der Box kam, kamen ihr die Tränen. Jacks Augen tränten heftig und waren geschwollen, das Mäulchen war ebenfalls dick geschwollen und er sabberte, war dünn und zottelig.
Gleich am Montag ging seine neue Menschin mit ihm zum Tierarzt. Rolllider, Zahnstatus grauenhaft (alle Zähne müssten raus) und ein Atemwegsinfekt. Er wurde mit Schmerzmittel und Antibiotika versorgt und wenn er ein bisschen aufgepäppelt wäre, müsste man die Zähne und die Augen operieren und die Kastration nachholen. Aber davor sollte Jack noch einem Kardiologen vorgestellt werden, weil da "irgendwas nicht ganz ok wäre".

Am Samstag drauf massive Atemnot, blaue Schleimhäute, Klinik, Notfall, Sauerstoffbox.
Er konnte mit Kortison und Entwässerung stabilisiert werden, musste aber über Nacht in der Klinik bleiben. Am Sonntag (27.08.2022) wurde er dann kardiologisch untersucht und geschallt. Befund: Hochgradige HCM, Wassereinlagerungen, Prognose sehr vorsichtig bis ungünstig. Wenn er gut auf die Medikamente reagiert, dann hat er vielleicht noch ein paar schöne Wochen. Mit viel Glück ein paar Monate. Mit ganz viel Glück maximal ein Jahr, meinte die Kardiologin. Um die richtige Dosierung der Medikamente herauszufinden, benötigte es mehrfache Kontrollen mit Herzultraschall.

  • Roe1-27.08.22-1

Schon zu dem Zeitpunkt lagen die Behandlungskosten im vierstelligen Bereich und es war kein Ende in Sicht. Zu den Untersuchungen kamen ja noch die Medikamente dazu. Operationen würde er nicht überstehen. So braucht er noch dauerhaft Schmerzmittel und Augensalbe dazu. Um ihm den Streß der Potenz zu nehmen, musste ihm ein Suprelorin Chip gesetzt werden.

Mit all den Kosten hat Jacks neue Menschin nicht gerechnet und kam an ihre Grenzen. Auch die emotional äußerst belastende Situation und die verlässlich pünktliche Medikamentengabe, wenn sie zur fraglichen Zeit nicht Zuhause ist, waren kaum zu stemmen. Mit bleischwerem Herzen, vielen Tränen und einem schlechten Gewissen hat sie sich dazu entschlossen, ihn in unsere Obhut zu geben, um die bestmögliche Versorgung bis an sein Lebensende zu gewährleisten. So zog Jack am 26.09.2022 zu Petra Büttner und hat sich ganz schnell in ihr Herz geschnurrt.

Update 27.09.2022:

Der Kontrollschall und das erneute Röntgen am 27.09.2022 ergab keine großen Änderungen, es schien, als wäre die Lunge minimal etwas mehr belüftet. Es wurden Medikamente umgestellt und er wird weiterhin engmaschig kontrolliert.
Wir hoffen, dass er noch eine schöne Zeit bei Petra verbringen darf. Egal wie lange, wir werden alles versuchen, dass es eine tolle Zeit für ihn wird. Aber wenn wir merken, dass er kein lebenswertes Leben mehr hat, darf er in Liebe gehen.

  • Roe2-27.09.22

Update 30.09.2022:

Schon am Abend des 29.09. wirkte Jack recht lethargisch, er wollte nicht recht fressen (und er hat eigentlich IMMER Hunger), hatte eine sehr hohe Atemfrequenz. Am morgen sah er nicht wirklich besser aus, er atmete schwer durchs Mäulchen, Zunge und Maulschleimhaut waren leicht bläulich. Also hat Petra ihn eingepackt und in die Praxis gefahren. Er wurde sofort ins Sauerstoffzelt gelegt, wo er auch blieb bis zur Untersuchung. Auf dem Röntgenbild sah man, dass Thorax und Abdomen noch mehr mit Flüssigkeit gefüllt waren als 3 Tage vorher. Weil die Praxis mit Terminen voll war bis unters Dach (so wie alle TA-Praxen im Moment) haben die Ärzte ihre Mittagspause geopfert und dem armen Jack 560ml (!) Flüssigkeit aus dem Thorax punktiert (siehe unten die vorher-nachher-Bilder).

Alle Menschen waren begeistert von diesem lieben und völlig entspannten Kater, der problemlos alles über sich ergehen liess und dabei auch noch wohlig schnurrte und mit den Menschen köpfelte.

Es wurde nochmals an den Medikamenten geschraubt und wir hoffen sehr, dass diesem wahnsinnig lieben Kater noch ein paar schöne Tage/Wochen/Monate? vergönnt sind. Wieder zuhause hat Jack als erstes lautstark reklamiert, dass sein Napf leer war. Dann war er kurz auf dem Klo und hat noch einen Napf voll Futter vertilgt und nach einer ausgiebigen Kuschelrunde hat er dann geschlafen wie ein Baby.

  • Roe3-30.09.22
  • Roe4-30.09.22

Update 09.10.2022:

Am 07.10.2022 fand nun endlich die Untersuchung mit Herz-Ultraschall bei unserem (zertifizierten) Kardiologen statt. Der Zustand seines Herzchens zeigt die typischen Symptome einer Restriktiven Kardiomyopathie (RCM). Beide Vorhöfe sind massiv vergrößert, der Herzmuskel ist versteift, er hat Herzrhythmusstörungen, einen Thoraxerguss und Wassereinlagerungen im Bauchraum. Warum eine RCM entsteht, wissen auch die Kardiologen nicht genau. Sie kann sich aus einer HCM entwickeln oder aus einer zurückliegenden Entzündung. Auf jeden Fall ist es eine der fiesesten Herzerkrankungen, weil sie sich langsam einschleicht und dann gnadenlos zuschlägt.

Dementsprechend ungünstig ist die Prognose. Vieles hängt davon ab, wie Jack auf die Medikamente anspricht, wie regelmäßig die Medikamentengabe erfolgt, aber auch wie schnell sein Thorax wieder vollläuft. Daher auch dieses Mal wieder ein Kontrollröntgen.

Die Medikamente wurden optimiert und er bekommt nun 2x täglich 4 verschiedene Medikamente plus Schmerzmittel und Antibiotika wegen der ultraschlechten Zähne. Mehrmals täglich werden wir seine Atem- und Herzfrequenz messen.

  • Roe5-07.10.22
 

Update 22.11.2022:

Am letzten Freitag (18.11.2022) waren wir zum Kontrolltermin beim Kardiologen unseres Vertrauens. Er war zufrieden mit Jacks jetzigem Zustand und wir konnten auf ein Kontrollröntgen verzichten. Im Moment scheint er recht stabil zu sein, die Atemfrequenz liegt im Normalbereich zwischen 20 und 30. Zum Glück verträgt er die vielen Medikamente gut und die Blutwerte waren alle in Ordnung. Und er ist so ein großer Schatz, der seine Medis brav nimmt und meist wie Leckerlis aus der Hand frisst. 

Was uns im Moment etwas Sorgen macht (außer dem katastrophalen Herzzustand) ist seine "Fellrupferei". Er putzt und kratzt sich stellenweise das Fell so aus, dass er schon einige kahle Stellen hat. Es steht die Vermutung einer Allergie im Raum und da wir die Medikamente leider nicht umstellen können, fangen wir jetzt mal mit einer Ausschlußdiät an. Lamm mit Reis oder Kaninchen hat er dankend abgelehnt, Ziege (Leckaland, Ziege pur) findet er (noch) ganz lecker. Wir werden sehen.

Und natürlich hilft er auch immer beim Medikamente bereit machen...

  • jack-20.11.22_1
  • jack-20.11.22_2

Update 16.12.2022:

Nun ist Jack schon fast 3 Monate bei uns. Niemand von uns hätte gedacht, dass er angesichts dieses furchtbaren Befundes noch so lange durchhält. Aber es geht ihm nach wie vor "gut" - so gut wie es einer Katze mit dieser Diagnose eben gehen kann. Jack und ich haben vereinbart, dass wir jetzt mal "Weihnachten machen" und dann Silvester und dann vielleicht noch Ostern ;-)

Ja, er schläft viel, aber er ist auch immer wieder in der ganzen Wohnung unterwegs, liegt abends mit uns auf dem Sofa (perfekt zum Atemfrequenz messen, die meist um die 30 liegt). Streitigkeiten geht er nicht unbedingt aus dem Weg und so gibt's auch ab und an mal Gefauche mit den anderen Katern hier. Bei uns hier oben auf dem Berg liegt seit 2 Tagen Schnee und es schneit und schneit und schneit. Deswegen meidet Jack den Garten im Moment, denn diese Kälte und Nässe kann man einem heißblütigen Spanier natürlich nicht zumuten. Aber er sitzt gerne am Fenster und beobachtet die anderen Katzen und natürlich die Vögel.

Er ist nach wie vor ein Vorzeigepatient, was die Medi-Gabe angeht und er frisst sehr gut. Wenn ihr Jack also etwas Gutes tun möchtet, könnt ihr ihm gerne ein Ziegen-Fresspaket schicken, er mag am liebsten:

https://www.sandras-tieroase.de/Sandras-Schmankerl-Ziegengulasch-400g_1
https://www.vet-concept.com/p/fuer-die-katze-katzenmenue-cat-allergy-ziege

 

Update 15.01.2023:

Also, Weihnachten haben wir geschafft, Silvester auch, Daumen hoch! Jetzt nehmen wir mal Kurs auf Fasching (oder Karneval, wie die Nordländer sagen) und dann schauen wir mal, ob wir auch noch Ostern schaffen. Immerhin ist Jack jetzt schon fast 4 Monate hier und anfangs sah es ja nicht so aus, als ob er so lange durchhält. Nach wie vor geht es ihm für seinen gesundheitlichen Zustand recht gut. Allerdings merkt man, dass die Atmung schon wieder in Richtung Pressatmung geht.

Jack ist immer gerne überall dabei, natürlich auch abends auf dem Sofa. Da kommt er angestiefelt, faucht die Hunde beiseite und schmeisst sich neben mich, um sich ausgiebig zu putzen und laut zu schnurren. Er kann betteln wie ein Weltmeister und ab und zu fällt auch mal ein Stück Käse ab für ihn.

 

Update 20.02.2023:

Da ist er, der Fasching, der Karneval, die Fasnacht. Und Jack? Ja, der ist auch (immer) noch da. Recht viel Neues gibt es nicht zu berichten, außer dass wir halt wieder ein Etappenziel geschafft haben. Die Atemfrequenz ist okay, der Hunger ist groß, Jack ist stabil, immer präsent (Esstisch, Sofa, etc.) und den anderen Katzen gegenüber manchmal sogar etwas - sagen wir mal - provokant :-). Heute scheint die Sonne bei 12 Grad und er ist im Garten unterwegs, sitzt auf dem Holzdeck und geniesst die Sonne.

Weil mich schon mehrere Leute nach den Kosten von Jack gefragt haben, habe ich mal eine Aufstellung gemacht. Allein seine Medikamente verschlingen im Monat gute 150 Euro, dazu kommen noch knapp 200 Euro für Futter und Streu. Da er zum einen ein echt großer Kater ist und zum anderen stark entwässert wird, macht er natürlich auch große Pieselbollern ins Klo und sein Streu-Verbrauch ist enorm.

 

Update 03.04.2023:

Es ist längst mal wieder Zeit für ein Update von Jack, dem Herzkater. Aber was soll ich sagen... Er lebt noch, es geht ihm recht gut, trinken, fressen, pinkeln, kacken, alles funktioniert prima. Gerade ist er (nach etlichen Regentagen scheint endlich mal die Sonne) wieder im Garten unterwegs, sitzt auf dem Holzdeck, schaut in die Gegend und geniesst die Zeit.

Bisher mussten wir nicht an den Medikamenten schrauben, seine Atemfrequenz ist nach wie vor in der Norm. Allerdings mussten wir ihn noch einmal mit einem Suprelorin-Chip (die chemische Kastration) versorgen. Jack liebt es, mitten drin zu liegen, auch beim sonntäglichen Frühstück oder abends auf dem Sofa, nachdem er die Hunde weggefaucht hat.

Vor kurzem ist hier noch ein Pflegekater namens Pete eingezogen und für ihn habe ich eigentlich das Schmetterlingsspielzeug aus dem Schrank geholt.... Aber seht selbst:

Video "Jack spielt" bei YouTube

 

Update 07.05.2023:

Das monatliche Update vom Herz-Kater Jack fällt diesmal nicht ganz so positiv aus. Ende April stieg seine Atemfrequenz von 24 auf 32-36, was an sich nicht soo dramatisch ist, aber seine Atmung sah sehr angestrengt und gepresst aus. Im Röntgenbild zeigte sich wieder deutlich mehr Wassereinlagerung im Bauchraum. Nach Rücksprache mit unserem Kardiologen haben wir die Medikamente etwas erhöht. Außerdem bekommt er dieses Wochenende alle 4 Stunden ein zusätzliches Diuretikum gespritzt, damit er besser entwässern kann.

  • Roe-27.04.2023_kl

Im September letzten Jahres sah es so aus, als würde er keine 4 Wochen mehr leben. Aber Jack hat dem Sensenmann die Mittelkralle gezeigt und bis jetzt 7 Monate durchgehalten. Nach wie vor macht er nicht den Eindruck einer schwerstkranken Katze - er ist immer präsent, er frisst für 2, zickt mit den anderen, wenn es sein muss, er spielt sehr gerne und ist einer der größten Schmuser, die ich kenne. 

Aber wir alle wissen, dass es bald, demnächst, irgendwann zu Ende geht. Ich werde ihn vermissen, den Riesenkerl mit dem Schlafzimmerblick....

Update 19.05.2023:

Seit ein paar Tagen wird Jacks Atmung immer gepresster, seine Zunge wird immer wieder mal bläulich. Nach Rücksprache mit dem Kardiologen haben wir die jetzt schon hohe Dosierung der Entwässerung nochmals erhöht. Gestern Abend ging es ihm gar nicht gut, er wollte seine Medis nicht nehmen, sondern hat sie mir zurück in die Hand gespuckt. Er wollte nicht fressen, was völlig untypisch ist für ihn. Nach der doppelten Dosis Entwässerung hat er sich zwar über Nacht wieder erholt und auch wieder etwas gefressen, aber mir war abends schon klar, dass es jetzt soweit ist, den letzten Weg zu gehen. Und so ist er am 19.05.2023 um 13:45 Uhr ganz ruhig und friedlich in meinem Arm für immer eingeschlafen.... 

 

Vielleicht soll Jack ja auch so etwas wie ein Mahnmal für euch und uns alle sein. Er war als Zuchtkater sehr fleißig und einige seine Kinder landeten wieder bei Züchtern. Wäre die Züchterin, bei der er lebte, regelmäßig mit ihm zum Herzultraschall gegangen, so wie das jeder gewissenhafte Züchter machen sollte, dann wären wahrscheinlich viele traurige Schicksale von einigen seiner Kinder und deren Besitzern verhindert worden. Auch Jack hätte noch besser geholfen werden können, wenn seine RCM nicht erst im Endstadium erkannt worden wäre.

Wenn ihr beim Züchter ein Kitten kauft, achtet bitte darauf, dass dieser regelmäßig seine Zuchtkatzen beim Kardiologen schallen lässt und lasst euch die Untersuchungsbefunde zeigen. Züchter, die Wert auf die Gesundheit ihrer Katzen legen sind da keinesfalls pikiert, sondern freuen sich, wenn Liebhaber Interesse zeigen und Wert auf Zuchtuntersuchungen wie HCM, HD und PKD legen. Je mehr Liebhaber nur bei Züchtern kaufen die diese Untersuchungen machen lassen, desto mehr Züchter werden sie ebenfalls machen, weil sie sonst kaum noch Kitten verkaufen können.

  • jack-1-20221006
  • jack-20220926
  • jack-20220927
  • jack-20220928
  • jack-20221005
  • jack-20221216_1
  • jack-20221216_2
  • jack-20221216_3
  • jack-20221216_4
  • jack-20230109_1
  • jack-20230109_2
  • jack-27.09.22-1
  • jack_maerz23_1
  • jack_maerz23_2
  • jack_maerz23_3
  • jack_maerz23_4
  • jackmini
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.